Forscher der Medizinischen Abteilung der Universität von Texas in Galveston haben herausgefunden, dass das Trinken von Kamillentee bei mexikanisch-amerikanischen Frauen über 65 mit einem verringerten Todesrisiko aus allen Gründen verbunden war. Die Ergebnisse wurden kürzlich online in The Gerontologist veröffentlicht.
Kamille ist eine der ältesten, am weitesten verbreiteten und am besten dokumentierten Heilpflanzen der Welt und wurde für eine Vielzahl von Heilanwendungen empfohlen. Es wird derzeit in Mexiko und unter mexikanischstämmigen Amerikanern häufig als pflanzliches Heilmittel verwendet.
Die Studie untersuchte einen Zeitraum von sieben Jahren, in dem Forscher die Auswirkungen der Kamille und die Todesursache bei älteren mexikanischen Amerikanern verfolgten. Die Forscher analysierten Daten von 1.677 Frauen und Männern aus den hispanischen etablierten Bevölkerungsgruppen für die epidemiologische Studie der älteren Menschen, eine bevölkerungsbezogene Studie mit mexikanischen Amerikanern im Alter von 65 Jahren und älter aus fünf südwestlichen Bundesstaaten, einschließlich Texas. Vierzehn Prozent der Studienteilnehmer tranken Kamillentee.
Die Daten zeigten, dass der Konsum von Kamille bei Frauen im Vergleich zu Nichtkonsumenten mit einem um 29 Prozent verringerten Todesrisiko aus allen Gründen verbunden war, selbst nach Anpassung an Demografie, Gesundheitszustand und Gesundheitsverh alten. Dieser Effekt war bei Männern nicht vorhanden.
"Der Grund für einen Unterschied in unseren berichteten Ergebnissen zwischen hispanischen Frauen und Männern ist nicht klar, obwohl gezeigt wurde, dass Frauen häufiger Kamille verwenden als Männer", sagte Bret Howrey, Assistenzprofessor in der UTMB-Abteilung von Familienmedizin."Dieser Unterschied kann auf traditionelle Geschlechterrollen zurückzuführen sein, bei denen Frauen die täglichen Aktivitäten des Haush alts, einschließlich der Familiengesundheit, regeln, und kann auch eine größere Abhängigkeit von Volksheilmitteln wie Kräutern widerspiegeln."
Es ist unklar, wie die Verwendung von Kamille mit einer verringerten Sterblichkeit in Verbindung gebracht wird. Jüngste Studien zur Kamille haben potenzielle Vorteile bei der Behandlung von Hyperglykämie, Magenverstimmung, diabetischen Komplikationen und Angststörungen gezeigt. Kamille wurde auch für ihre cholesterinsenkende, antioxidative, antimikrobielle, entzündungshemmende und blutplättchenhemmende Wirkung angepriesen. Der genaue Weg zur Verringerung der Sterblichkeit stellt ein wichtiges Gebiet für die zukünftige Forschung dar.