Wissenschaftler haben zum ersten Mal gezeigt, wie sich die Störung eines Schlüsselgens, das an psychischen Erkrankungen beteiligt ist, auf das Gehirn auswirkt.
Die Entdeckung könnte in Zukunft zur Entwicklung von Psychopharmaka genutzt werden.
Das DISC1-Gen ist ein Risikofaktor für eine Reihe schwerer psychischer Erkrankungen, darunter Schizophrenie, Depression und bipolare Störung.
Bildgebungsstudien des Gehirns haben bereits gezeigt, dass diese Krankheiten Veränderungen sowohl in der Struktur als auch in der Konnektivität des Gehirns beinh alten.
Genetische Studien mehrerer Generationen einer schottischen Familie, die von diesen psychiatrischen Erkrankungen betroffen sind, haben gezeigt, dass diese mit der Störung des DISC1-Gens zusammenhängen, obwohl nicht klar ist, wie.
Zum ersten Mal haben Neurowissenschaftler gezeigt, dass die Störung dieses wichtigen Risikogens die Organisation funktioneller Gehirnnetzwerke signifikant verändert.
Der leitende Forscher Dr. Neil Dawson von der Lancaster University sagte: „Unsere Daten deuten stark darauf hin, dass die Störung von DISC1 ein molekulares Schlüsselereignis ist, das zur Entstehung krankheitsrelevanter Veränderungen der Gehirnfunktion beitragen kann.“
"Durch diese Studien konnten wir Defizite in der Gehirnfunktion und funktionellen Konnektivität definieren, die aus der Störung von DISC1 resultieren und für eine Reihe von psychiatrischen Störungen relevant sind."
Er sagte, dass dies schizophreniebedingte Veränderungen der Gehirnfunktion, der funktionellen Konnektivität des Gehirnnetzwerks und der Funktion des Glutamat-Neurotransmittersystems beinh altete.
Diese Befunde gehen mit Veränderungen im Gehirn von Schizophreniepatienten einher und könnten den Weg für die Entwicklung neuer medikamentöser Behandlungen ebnen.
Die Forschung wurde in Nature's Translational Psychiatry veröffentlicht.