Anstatt ein Experiment in einem Mausmodell der Krankheit in ihrem Labor zu wiederholen, verwendeten Forscher in Berlin, Deutschland, einen Münzwurf, um zu bestätigen, ob ein Medikament das Gehirn vor einem Schlaganfall schützt, wie in ihrer am 9 die Open-Access-Zeitschrift PLOS Biology.
Mit diesem provokativen und scheinbar absurden Experiment legen Sophie Piper und Kollegen vom Berlin Institute of He alth (BIH) und der Charité -Universitätsmedizin Berlin auf drastische Weise ein Problem offen, das möglicherweise viele Studien in der experimentellen Biomedizin betrifft. Kleine Stichprobenumfänge, oft unter 10, und fast überall lockere Schwellenwerte für die Annahme statistischer Signifikanz (5 %) führen zu einer hohen Rate falsch positiver Ergebnisse und einer Überschätzung der wahren Wirkungen. Ihre Studie macht die Forscher darauf aufmerksam, dass die Replikation einer Studie – entgegen der allgemeinen Erwartung – in Umgebungen, die in vielen Labors weltweit üblich sind – möglicherweise nicht mehr Beweise dafür liefert, was durch das Werfen einer Münze gewonnen werden könnte.
Viele Forschungsbereiche kämpfen mit der so genannten „Replikationskrise“. Sehr oft können Ergebnisse aus einem Labor nicht von Forschern in einem anderen Labor repliziert werden, wobei die erfolgreichen Replikationsraten oft unter 50 % fallen. Dies hat das Vertrauen in die Robustheit des wissenschaftlichen Unternehmens im Allgemeinen erschüttert und die Suche nach den zugrunde liegenden Ursachen angeregt. Zu diesem Zweck haben viele Forscher damit begonnen, Experimente in ihren Labors als integralen Bestandteil robuster Wissenschaft und guter wissenschaftlicher Praxis zu wiederholen. Doch in ihrem Artikel untersuchen Piper und Kollegen die Nützlichkeit der Replikation von Experimenten in Labors und senden eine überraschende Warnung zur Vorsicht in Bezug auf aktuelle Replikationspraktiken. Sie bieten detaillierte theoretische und praktische Hintergrundinformationen zur ordnungsgemäßen Durchführung und Berichterstattung von Replikationsstudien, um Wissenschaftlern dabei zu helfen, Ressourcen zu sparen und den vergeblichen Einsatz von Tieren zu verhindern, während sie gleichzeitig die Robustheit und Reproduzierbarkeit ihrer Ergebnisse erhöhen.
"Replikation ist grundlegend für den wissenschaftlichen Prozess. Wir können aus erfolgreicher und aus fehlgeschlagener Replikation lernen - aber nur, wenn wir sie richtig entwerfen, durchführen und berichten", so die Autoren.